Bau der Schleuse bei Schönwalde-Glien 1952
(© Kurt Propper)
Entstehung des Havelkanals zwischen Nieder Neuendorf (Landkreis Oberhavel) und Ketzin im Havelland
Der 34 km lange und als „Kanal des Friedens“ erbaute Kanal wurde Anfang der 1950er Jahre nach einer 13monatigen Bauzeit (1951-1952) am 28. Juni 1952 fertiggestellt. Durch die Erweiterung dieser märkischen Wasserstraßenverbindung sollte verhindert werden, dass die Handelsschifffahrt der DDR zwischen Elbe und Oder den Schifffahrtsweg durch das damals klassenfeindliche West-Berlin nehmen musste.
Im Zuge dieses gigantischen Bauvorhabens wurden innerhalb der kurzen Bauzeit unter anderem 49 Kilometer Deiche aufgeschüttet, 230 Millionen Kubikmeter Steine für die Uferböschung bewegt, 60 Kilometer Gräben gegraben und 40.000 Bäume gepflanzt um den Sand der Deiche zu halten. Der Kanal verfügt über eine Schleuse bei Schönwalde Glien (Hubhöhe über 2 m), zehn Brücken sowie mehrere Schöpfwerke und Düker.
Mehrere Tausend Arbeiter wurden für das Bauvorhaben angeheuert, von denen etwa 1.500 in Schönwalde-Glien sesshaft wurden und Familien gründeten.
Bis auf wenige Kilometer wurde der Havelkanal, meist beidseitig, mit entsprechenden Betriebswegen ausgestattet, die sich heute durch Wildwuchs oder mangelnde Pflege zeitweise in einem schlechten Zustand befinden und nur noch für den Ortskundigen zu Fuß erlebbar sind.
Etwa 16 km entlang des insges. 34 km langen Kanals sind zur Zeit durch gute, teilw. sogar mit Pausenplätzen ausgestattete Wege, mit dem Rad befahrbar. Gerade bei den Anwohner-Familien erfreuen sich diese Bereiche bereits großer Beliebtheit. Für weitere 13km wurden bereits baureife Projektunterlagen durch das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin und die Gemeinde Schönwalde-Glien erarbeitet.